Montag, 13. August 2012

Ankündigung: Poesiemontag!

Ich bin ja ein großer Fan von Gedichten und versuche gelegentlich auch selbst mich dichterisch zu betätigen. Besonders angetan hat es mir dabei die expressionistische Lyrik. Seit ich mit 15 das erste mal Sachen von Gottfried Benn gelesen habe, bin ich dieser Art von Lyrik einfach verfallen. Und da die Poesie eine große Leidenschaft von mir ist, habe ich beschlossen, diese mit euch zu teilen. An dieser Stelle darf entnervt mit den Augen gerollt oder ein Freudensschrei losgelassen werden. Ich habe zumindest beschlossen, hier mehr oder weniger regelmäßig jeden Montag ein Gedicht zu veröffentlichen. Natürlich auch eigene Werke, aber größtenteils möchte ich einfach Gedichte und Autoren "vorstellen", die mich selbst einfach beeindrucken und mich geprägt haben oder die ich schlicht und ergreifend einfach schön finde. Zu den Werken selbst möchte ich in dem post eigentlich nicht viel sagen, ich würde mich aber riesig freuen, wenn in den Kommentaren vielleicht der ein oder andere seine Gedanken zu dem jeweiligen Gedicht äußern würde. Ich hoffe, diese Idee findet bei dem ein oder anderen Anklang ^.^

Beginnen möchte ich heute mit einem Gedicht von Gottfried Benn, wie könnte es auch anders sein?

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Gottfried Benn

Gesänge

O daß wir unsere Urahnen wären.
Ein Klümpchen Schleim in einem warmen Moor.
Leben und Tod, Befruchten und Gebären
Glitte aus unseren stummen Säften vor.

Ein Algenblatt oder ein Dünenhügel,
Vom Wind Geformtes und nach unten schwer.
Schon ein Libellenkopf, ein Möwenflügel
Wäre zu weit und litte schon zu sehr.-

Verächtlich sind die Liebenden, die Spötter.
Alles Verzweifeln, Sehnsucht, und wer hofft.
Wir sind so schmerzliche durchseuchte Götter
Und dennoch denken wir des Gottes oft.

Die weiche Bucht. Die dunklen Wälderträume.
Die Sterne, schneeballblütengroß und schwer.
Die Panther springen lautlos durch Bäume.
Alles ist Ufer. Ewig ruft das Meer.-

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